Last Updated on 2. August 2023 by Alex
Qualifizierte Mitarbeiter zu finden, die möglichst exakt den Anforderungen entsprechen gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Unternehmens. Bis vor wenigen Jahren war Headhunting eine mühsame Aufgabe, die viel manuelle Detektivarbeit beinhaltete. Mit Marketing Automation für HR und das Personalwesen haben Unternehmen an dieser Stelle neue Möglichkeiten. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie man Marketing Automation Workflows für HR einsetzt, um potenzielle Mitarbeiter noch gezielter zu identifizieren und Beziehungen aufzubauen.
Das sind die grossen Stärken von Marketing Automation
Bevor es Marketing Automation gab, wurden Online-Werbeaktivitäten über umständliche, manuell gepflegte Listen organisiert. E-Mails und Newsletter mussten ebenfalls manuell verschickt werden und erreichten die Adressaten zu den ungünstigen Zeitpunkten. Mit Marketing Automation ist dies alles anders: Hier sorgen intelligente Algorithmen mit AI-Unterstützung dafür, dass jeder Nutzer die passenden Informationen vollautomatisiert zum richtigen Zeitpunkt in seiner Customer Journey zugespielt bekommt. Natürlich kann Marketing Automation aber noch viel mehr als allein E-Mail-Versand zu steuern.
Die Kombination von Automation und den passenden Tools schafft enorme Möglichkeiten: Von der Nutzung von LinkedIn- und Xing-Daten, über Web-Alarm und Evergreen-Nurturing bis zur gezielten VIP-Omnichannel Kommunikation eröffnen sich neue Engagement-Gelegenheiten, auch für das Personalwesen. Nicht immer muss die Kommunikation direkt erfolgen, sie kann auch über Benachrichtigungen an den besten Mitarbeiterkontakt oder über Werbung umgesetzt werden.
Alle Aktivitäten lassen sich über individuelle Reportings überwachen und damit in ihrer Effizienz besser beurteilen. Das laufende Optimieren von automatisierten Marketingmassnahmen wird dadurch noch einfacher und Unternehmen profitieren von dieser zusätzlichen Effizienz deutlich.
Wie Marketing Automation Workflows im HR helfen können
Was für das Online Marketing gilt, ist auch für den Recruitment-Prozess vieler Unternehmen wahr. Interessenten schauen sich zwar nach einer Stelle um, bewerben sich aber unter Umständen nicht sofort. Diese Interessenten nach ihrer prinzipiellen Eignung einzuschätzen und dann wiederum anzusprechen ist die grosse Herausforderung, vor der Marketing Automation im HR steht.
- Wie können Sie dieses Wissen am besten für sich und Ihr Unternehmen umsetzen? Entscheiden Sie welche Segmente sind strategisch wichtig und wie sie an die Daten herankommen?
- Was ist das Minimum an Daten für den Rekrutierungsprozess und wie kann das progressiv im Dialog aufgebaut werden?
- Sind Formulare mit Logik oder Chatbots der richtige Weg für Ihr Unternehmen? Sind auch die Daten von ehemaligen Mitarbeitern gepflegt?
- Wer hält den Kontakt? Bekommt dieser einen Web-Alarm, wenn ein ehemaliger Wunschkandidat wieder einen Webbesuch macht?
- Gibt es eine Alumni Kommunikation mit speziellen Insights?
Selbstverständlich nehmen Marketing Automation Workflows im HR aber auch zahlreiche Aufgaben ab oder vereinfacht sie für die Mitarbeiter im Personalwesen. Vor allem wiederkehrende Aufgaben des Rekrutierungsprozesses lassen sich sehr gut automatisieren. Dadurch spart die HR-Abteilung wertvolle Zeit und setzt weitere Kapazitäten des Personals frei. Personalprozesse und entsprechend geeignete Software waren im HR schon immer von Bedeutung. Vor allem KMU und Unternehmen, die ihr Employer Branding entwickeln wollen, profitieren stark von Marketing Automation für HR.
Marketing Automation Workflows für HR-Rekrutierung konzipieren
Ein Grossteil der Rekrutierungs-Aktivitäten von Unternehmen dreht sich um das Verteilen von Stellenausschreibungen auf die unterschiedlichsten Netzwerk-Seiten. Zudem verwenden HR-Abteilungen viel Zeit darauf, Stellenausschreibungen zu entwerfen und Content zu schaffen, mit welchem ideale Kandidaten angezogen werden sollen. Mit Marketing Automation Workflows für HR wird der Rekrutierungsprozess optimiert und das Personalwesen dadurch noch effizienter. Zudem setzt die Automatisierung Zeit frei, welche die Mitarbeiter beispielsweise auf Employer Branding verwenden können. So wird es langfristig einfacher, passende Talente anzuziehen.
Ähnlich wie beim klassischen Sales Funnel lassen sich auch die Stufen des Rekrutierungsprozesses in Stufen einteilen. In den ersten drei Stufen dominieren die Marketing-Aktivitäten den Rekrutierungsprozess.
Awareness-Ebene: Ein Bewusstsein für die Jobgelegenheit oder das Unternehmen schaffen
Consideration-Ebene: Talente fühlen sich angesprochen und sollen das Unternehmen als potenziellen Arbeitgeber wahrnehmen.
Interessens-Ebene: Potenzielle Kandidaten sollen sich auf die Stelle bewerben.
5 Schritte zur Marketing Automation für HR
Folgende 5 Schritte helfen dabei, den Rekrutierungsprozess mit Marketing Automation Workflows für HR noch einfacher und zeiteffizienter zu gestalten.
Schritt 1: Bewerber-Screening automatisieren
Die grundsätzliche Eignung eines Bewerbers kann im Rahmen eines automatisierten Prozesses festgestellt werden. Mehrstufige Formulare mit konditionalen Inhalten und Videos halten das Interesse des Bewerbers hoch und versorgen ihn mit individuell passenden Inhalten. Wird ein Bewerber-Tracking-System genutzt müssen Bewerber nicht erst lange Zeit auf eine Antwort des Unternehmens warten, sondern erhalten sehr zeitnah eine Nachricht. Dies verbessert auch für die Bewerber die Nutzererfahrung und hat dadurch positive Auswirkungen auf das Image des Unternehmens.
Schritt 2: Bewerber kanalübergreifend ansprechen
Auch dann, wenn aktuell keine Stellen zu vergeben sind, sollte das HR etwas für den guten Ruf unter potenziellen Bewerbern tun. Mit Content, der mögliche Bewerber direkt anspricht und erst in zweiter Linie die Vorzüge des Unternehmens nahebringt, wird es für das Personalwesen einfacher, das Employer Branding zu stärken und Talente anzuziehen. Dieser Content muss sorgfältig und professionell erstellt werden. Für optimale Reichweite sollte dieser Content über mehrere Kanäle promotet werden. Folgende Content-Arten eignen sich besonders gut zu Rekrutierungszwecken:
- Infografiken
- Quiz
- Videos
- Blogposts
- Visuelle Medien (z.B. originelle Slideshows mit mehreren Infografiken)
Reichweite optimiert Marketing Automation Workflows für HR
Um hier die optimale Reichweite für potenzielle Bewerber zu erreichen, empfiehlt sich ein Omnichannel-Ansatz. Denn auch die potenziellen Kandidaten beschränken sich nicht auf einen einzigen Kanal, sondern sind auf mindestens zwei präsent. Welche Kanäle bzw. Plattformen sind dann die richtigen? Diese Frage entzieht sich einer pauschalen Antwort, weil die genutzten Kanäle je nach Branche und Zielgruppe unterschiedlich ausfallen. Unternehmen, die beispielsweise PHP-Entwickler suchen, sollten diese auf Stack Overflow und Reddit suchen, weil diese Plattformen bei der Tech-Community sehr beliebt sind. Weil Marketing Automation Workflows für HR solchen Content selbständig auf den passenden Plattformen ausspielen können, verlieren Unternehmen und ihre HR-Abteilungen an dieser Stelle noch weniger Zeit.
Schritt 3: Aussichtsreiche Kandidaten pflegen
Diejenigen potenziellen Kandidaten, die bereits Interesse bekundet haben, sollten vom Unternehmen aktiv angesprochen und gepflegt werden. Dies ist auch dann wichtig, wenn aktuell keine Stellen zu besetzen sind, denn ein Pool an passenden Talenten sollte stets erhalten werden. Steht dann eine offene Stelle zur Verfügung, ist es ganz einfach, sie schnell und den Anforderungen entsprechend zu besetzen. Auch das Pflegen der Kandidaten sollte kanalübergreifend erfolgen. Dazu bieten sich die folgenden beiden Strategien an:
Eine Nurturing-Kampagne aufsetzen:
Interessenten, die sich bereits für den Talentpool des Unternehmens angemeldet haben, können über automatisierte E-Mail-Sequenzen auf dem Laufenden gehalten werden. Die erste E-Mail solcher Marketing Automation Workflows für HR kann beispielsweise eine Willkommens-Mail sein, die zweite ein kurzes Kennenlernen beinhalten und die dritte eine Event-Einladung. Es versteht sich von selbst, dass dieses Event genau auf die Zielgruppe massgeschneidert sein sollte.
Mit ehemaligen Mitarbeitern und Bewerbern in Kontakt bleiben:
Schafft es ein Bewerber nicht zur nächsten Stufe des Bewerbungsprozesses bedeutet das noch lange nicht, dass er auch in Zukunft nicht als Mitarbeiter in Frage kommt. Falls die Stelle wieder frei werden sollte, könnte dieser Kandidat die perfekte Besetzung sein. Auch ehemalige Mitarbeiter sind gute potenzielle Kandidaten, denn sie wissen bereits, wie es ist, für das Unternehmen zu arbeiten.
Entsprechende Marketing Automation Tools machen es einfach, die beiden hier genannten Strategien im Personalwesen zu automatisieren, sobald ein Interessent in den Talentpool aufgenommen wird. Auf diesem Weg muss nicht für jeden einzelnen Bewerber eine separate E-Mail geschaffen werden, sondern relevanter automatisierter Content übernimmt diese Aufgabe, passend für das entsprechende Segment.
Schritt 4: Direkte Kontaktaufnahme
Neben automatisierten Kampagnen ist es für die schnelle Besetzung offener Positionen auch eine erfolgsversprechende Strategie, geeignet erscheinende Kandidaten direkt anzusprechen. Sind bereits andere Personen in der entsprechenden Position bekannt, können diese auch gefragt werden, ob ihnen geeignete Kandidaten persönlich bekannt sind. Dieser Prozess kann selbstverständlich auch automatisiert werden. Es existieren dazu beispielsweise Tools, die für LinkedIn eine Liste von möglichen Mitarbeitern erstellen mit persönlichen und geschäftlichen Informationen. Diese Liste kann dann mit personalisierten Nachrichten und Werbung versorgt werden. Eine solche Liste kann dann entweder direkte Bewerber zum Resultat haben oder aber wertvolle Empfehlungen anderer geeigneter Mitarbeiter erbringen.
Schritt 5: Potenzielle Kandidaten segmentieren
Was für das (Online-) Marketing gilt, ist auch für das Arbeiten mit personalisierten Bewerber-Kampagnen wahr: Segmentieren ist ein Muss, wenn die personalisierten Nachrichten den potenziellen Kandidaten dazu bringen sollen, sich auf eine Stelle zu bewerben. Dank Segmentierung wird es einfacher, die passenden Inhalte für die jeweiligen Kandidaten-Gruppen zu schaffen und sie und ihre Bedürfnisse noch besser zu verstehen. Segmentierung hilft auch bei Marketing Automation Workflows für HR, die idealen Kanäle für das jeweilige Segment zu identifizieren. Üblicherweise wird eine Segmentierung nach beispielsweise den folgenden Merkmalen vorgenommen:
- Demografie (Alter, Geschlecht, Beschäftigung, Familiengrösse…)
- Verhalten (Webseitennutzung, Loyalität…)
- Psychografie (Soziale Schichtzugehörigkeit, Lebensstil…)
- Geografie (Land, Stadt…)
Auch beim Segmentieren kommen die zeitsparenden Funktionen von Marketing Automation zum Tragen. Diese Plattformen können diesen sehr zeitaufwändigen Prozess selbständig durchführen. Dadurch erhalten die Mitarbeiter freie Hand, um den Recruiting-Prozess weiter zu verbessern.
Marketing Automation Workflows für HR finden passende Bewerber noch schneller
Die besten Talente finden Unternehmen, wenn sie ihr eigenes Employer Branding gut vermarkten. Nehmen Jobsuchende das eigene Unternehmen als geeigneten Arbeitgeber wahr, werden sie kaum zögern, sich tatsächlich zu bewerben. Die repetitiven und zeitraubenden Aufgaben des Rekrutierungsprozesses können ohne Frage von Marketing Automation Workflows für HR übernommen werden. Dank der Technologie wird viel Zeit eingespart, die dann wiederum in die Optimierung anderer Aspekte des Rekrutierungsprozesses investiert werden kann. So verbessert sich langfristig das Recruitment und Marketing Automation Workflows für HR sorgen dafür, dass sich die idealen Mitarbeiter für das Unternehmen einsetzen.