Last Updated on 15. Januar 2022 by Alex

Waren früher IT-Leiter die Entscheidungsträger beim Kauf jeglicher Marketing-Software im Unternehmen, sind es heute, dank der Cloud und der Wichtigkeit der Customer Experience, immer mehr Marketingleiter, die das entsprechende Budget besitzen. Die Softwarelandschaft wird jedes Jahr in einer Supergrafik dargestellt. Im Mai 2018 enthielt diese Grafik bereits 6829 Tools! In diesem Artikel wollen wir dies genauer betrachten. Am Ende des Artikels befindet sich ausserdem ein Interview, welches an der Inbound18 mit Scott Brinker, dem Verfasser der jährlich publizierten MarTech Supergrafik, geführt wurde.

Hochdynamische Entwicklung im digitalen Marketing

Es wird viel geschrieben über die neue Customer Journey und darüber, dass Marketing einen immer grösseren Einfluss auf den Kaufentscheid hat. So betrug früher der Einfluss der Marketingabteilung nur 25%, heute liegt er bei über 75%. Entsprechend ist der Anteil der Verkaufsabteilung von 75% auf 25% gesunken.

Damit die Marketingabteilung bessere Resultate mit digitalen Marketingmassnahmen erreicht, braucht es die richtige Software. Genau genommen braucht es heute ein komplettes MarTech-Stack, um die vielen Channels und Daten gut zu managen. Auch kann man damit Künstliche Intelligenz, Machine Learning und prädiktive Analytik nutzen. Mehr über die richtige Auswahl des MarTech Stack lesen Sie in diesem Leitfaden.

Ideale Customer Journey – goldene Regel 7

Früher lehrte man die goldene Regel 7, welche besagt, dass ein zukünftiger Kunde mindestens 7 Touchpoints braucht, bis es zum Verkauf kommt. Mit den heutigen digitalen Möglichkeiten hat sich dies stark verändert. Es geht mehr um Micro-Engagements und man liest bereits, dass ein Verkauf zwischen 14 und 20 Touchpoints benötigt. In Boston wurde nicht nur das neue Flywheel von Hubspot vorgestellt, sondern auch die Cyclonic Buyer Journey von Lieberman. Dieser hat acht Phasen definiert, durch diese sich Kunden relativ chaotisch – wie in einem Wirbelsturm – bewegen: Sie reichen vom kalten Kontakt (Pre-Awareness) bis zur Lieferung und Weiterempfehlung.

Integrationen sind entscheidend

Um nun eine gute Customer Experience zu erreichen, müssen die wichtigsten Funktionen integriert sein. Das MarTech Stack muss gut miteinander funktionieren. Falls dies nicht der Fall ist, sind die Möglichkeiten stark limitiert und das volle Potential wird nicht ausgeschöpft.
Mit einer einfachen Automation lässt sich ein E-Mail wiederholt senden, bis beispielsweise eine Anmeldung zum entsprechenden Event stattgefunden hat. Ist ein solcher Prozess jedoch nicht automatisiert, können Fehler passieren und der Anmelder erfährt Verunsicherung, da er sich doch bereits angemeldet hat. Dieses Problem kennen sicher alle, welche von oft wiederholenden Einladungen betroffen sind, die z.T. nur verwirren.

Marketing Automation – eine Quintessenz-Software

Wie in unserem letzten Artikel zur Inbound bereits erwähnt, ist gemäss Scott Brinker Marketing Automation eine Quintessenz-Software, da sie die Customer Journey orchestriert. Sie trackt und bespielt die verschiedenen Kanäle personalisiert. Sie gehört genau wie CRM zum Fundament von jedem Geschäft.
Die Marketing Automation-Technologie ist nicht neu, es gibt sie schon seit den 90er Jahren. Erwähnenswert ist jedoch, dass das starke Wachstum erst einsetzte als die ersten Anbieter damit in die Cloud gingen. Heute sind die meisten Marketing Automation-Technologien in der Cloud installiert, wo sie sich dauernd weiterentwickeln und offene API-Schnittstellen haben. Hubspots Beispiel mit einem Ökosystem von 200 integrierten Apps ist ein gutes Beispiel, wie in Zukunft Marketingleiter einfach per plug’n’play-Knopfdruck ihr MarTech -Stack erweitern.

Passende Marketing-Software für Automation

Die Möglichkeiten in der Cloud und das einfache Skalieren mit Anbietern wie Amazon erlaubt es vielen Start-Ups, Probleme von Kunden schnell und effizient zu lösen, ganz ohne Server. Die Anzahl der Firmengründungen in diesem Bereich ist enorm.
Um die Herausforderung der richtigen Marketing-Software zu managen, muss man heute allerdings sehr viel mehr wissen und auch die neuen Entwicklungen genau prüfen. Es kann gut sein, dass ein ideales Tool, welches einen klaren Wettbewerbsvorteil verspricht, da draussen wartet! Mehr über die richtige Auswahl lesen Sie übrigens in diesem Blogartikel über das passende Marketing Automation System.

An der Inbound18 konnte ich Scott Brinker interviewen und fragen, was er KMUs empfiehlt. Hier sehen Sie das Interview:

Alex Schöpf ist unabhängiger Marketing Automation-Experte, CEO von 4results, Autor und Dozent. Er war über 20 Jahre auf Kundenseite tätig und unterstützt nun KMU für schnelle Implementierung von Marketing-Technologie. Als studierter Ingenieur ETH NDS der Wirtschaftswissenschaften arbeitet er mit Marketing Automation-Systemen, seit es diese Tools gibt. Neben seinem ausgewiesenen Expertenwissen zu Marketing Automation besitzt er viel Erfahrung im Bereich Digitalisierung sowie eine hohe Praxisorientierung. Sein neustes, soeben erschienenes Marketing Automation-Buch heisst «Mehr Unternehmenserfolg mit Marketing Automation 2018».

Dieser Artikel erschien zuerst auf:

https://www.m-k.ch/marketing-software-steigert-wettbewerbsfaehigkeit/